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Grußwort nach Neckarwestheim

Liebe Atomkraftgegnerinnen und Atomkraftgegner,

wir senden Euch anlässlich der Demo am 10. März in Neckarwestheim solidarische Grüße aus Ahaus! Wie Ihr haben wir den Jahrestag der Fukushima-Katastrophe vor 8 Jahren zum Anlass genommen, um an dieses Ereignis zu erinnern und zugleich die Notwendigkeit des Ausstiegs aus der Atomenergie generell und weltweit zu bekräftigen.

In unserer gestrigen Demonstration haben wir auch darauf aufmerksam gemacht, dass der Atomausstieg in Deutschland, selbst wenn 2022 das letzte Atomkraftwerk abgeschaltet sein sollte, leider noch immer nicht perfekt ist: In den uns benachbarten Anlagen in Gronau und Lingen sollen weiterhin Uran angereichert und Brennelemente gefertigt werden – wenn die in Nachbarländer gehen, ist das nicht weniger verantwortungslos als die Verwendung im eigenen Land! Zudem wird bei der Anreicherung weiterhin jede Menge Atommüll produziert, genau wie bei den noch laufenden Reaktoren.

Nicht zu vergessen sind auch die Forschungsreaktoren, unter denen der FRM II in Garching bei München ein besonders negatives Beispiel darstellt: Denn hier wird seit Betriebsbeginn im Jahr 2004 mit auf 90% hochangereichertem und damit waffenfähigem Uran235 gearbeitet – trotz internationaler Bemühungen sei den 70er Jahren, Forschungsreaktoren nur noch mit niedrig angereichertem Uran zu betreiben! Schon zweimal wurde die Frist zur Abrüstung nicht eingehalten, ohne dass die bayerische Atomaufsicht eingeschritten ist. Auch der Atommüll aus Garching ist noch mit 87% U235 hochangereichert. Statt das Uran zu verdünnen, will die TU München ihren Atommüll einfach nach Ahaus verschieben. Das ist für uns nicht akzeptabel und dagegen wehren wir uns!

Auch abgesehen von der Garching-Problematik war „Atommüll“ das Schwerpunktthema unserer gestrigen Demonstration, die unter dem Motto stand „Atommüll-Zwischenlager dürfen keine Endloslager werden.“ Wie bei Euch das Standort-Zwischenlager in Neckarwestheim hat das zentrale Zwischenlager in Ahaus und haben alle anderen Zwischenlager eine Genehmigung für 40 Jahre. Die endet bei uns bereits im Jahr 2036, bei Euch 10 Jahre später. Es ist aber jetzt schon absehbar, dass dann noch lange kein tiefengeologisches Lager als „Endlager“ zur Verfügung stehen wird. Dies wird nach allen realistischen Prognosen noch Jahrzehnte dauern – wenn überhaupt eine Lösung gefunden wird! Die Bundesregierung und die zuständigen Behörden wollen deshalb die Lagerdauer einfach um Jahrzehnte verlängern. Dafür sind aber weder die bestehenden Gebäude ausgelegt, noch lässt sich die Sicherheit der Castor-Behälter über einen so langen Zeitraum gewährleisten.

Deshalb fordern wir:

  • Keine weitere Produktion von Atommüll mehr – weder in AKWs noch in Urananreicherungsanlagen oder Forschungseinrichtungen!
  • Schluss mit der sinnlosen Verschiebung von Atommüll!
  • Keine Umwandlung der Zwischenlager in Endloslager! Entwicklung neuer Konzepte für eine akzeptable Langzeit-Zwischenlagerung jetzt!

Der Trägerkreis der Demonstration vom 9.3.2019 in Ahaus:
.ausgestrahlt – gemeinsam gegen Atomenergie
Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Bürger gegen Atomrreaktor Garching e.V.
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Aktionsbündnis Stop Westcastor
Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) e.V.
Umweltinstitut München e.V.